Time for Future

Überall wird an Freitagen für die Zukunft demonstriert. Mehr Klimaschutz, weniger CO2-Ausstoß, weniger Müll, mehr alternative Energie, die Erreichung der Klimaziele.

Jeder Einzelne wird ermahnt, mehr für den Klimaschutz zu tun. Aber wer tut eigentlich am meisten für den Klimaschutz und wer ist der wahre Umweltverschmutzer?

Es ist der Lebenswandel jedes Einzelnen, der mehr oder weniger dazu beiträgt, Ressourcen einzusparen, weniger Müll zu verursachen, weniger CO2 auszustoßen, weniger Energie zu verbrauchen.

Es gibt für mich eine einfache Formel:

viel Bequemlichkeit + wenig Zeit = wenig Zukunft.

Ein einfaches Beispiel: Hunger. Du bist unterwegs und hast Hunger. Es muss schnell gehen und Du kaufst schnell etwas zu Essen. Burger, Pommes und Getränk, Coffee To Go. Billig ist das nicht, aber es geht schnell. Fazit: satt, aber eine Menge Müll verursacht.

Planst Du Deinen Tag aufrichtig, hast Du Lebensmittel eingekauft, kochst eine einfache Mahlzeit und weil Du weißt, wann Du Hunger bekommst, kochst Du, bevor der Magen am Boden klebt. Vorsorgen im Kleinen, wie im Großen ; ) Wer kochen kann weiß, wie wenig aufwändiger das eigentlich ist und wie viel bekömmlicher im Vergleich zu Fastfood. Wer dann noch kreativ genug ist und sich bei der Wahl der Lebensmittel Zeit nimmt, kauft regionale Lebensmittel mit wenig Verpackung ein.

Überall in der Medizin spricht man von Vorsorge statt Nachsorge.

Das Konzept gilt auch für die Umwelt. Aber woher kommt es, dass das selten gelingt? Weil wir uns zeitlich zu knapp halten und wir zu bequem sind. Gegen Rückenschmerzen hilft Sport. Wir sitzen zu viel am Arbeitsplatz und wundern uns, dass wir mehr und mehr verspannen. Dann gehts nach Hause. Vom Tag ist nicht mehr viel übrig. An Sport ist nicht zu denken. Heute habe ich zu wenig Zeit und bin zu erschöpft zur Nachsorge. Morgen. Vielleicht. Es gibt hierfür ein schönes Wort: Fehlplanung. Wer Vorsorgen will – für sich oder für die Umwelt, muss planen.

Viele Menschen haben viel zu viel abzuarbeiten. Damit sie dies alles bewerkstelligen können, muss es schnell gehen. Das Internet hat uns hier schon sehr weit gebracht. Die Vernetzung von Business-Partner zu Business-Partner funktioniert weltübergreifend. Man muss nicht mehr vor Ort sein, um gemeinsam zu arbeiten. Und dennoch steigen zu viele in den Flieger, um an anderen Orten persönlich zugegen zu sein. Diese wichtigen Geschäftstreffen trifft die Umwelt hart. Ist es notwendig von München nach Köln zu fliegen, oder könnte man geschickt geplant auch in den Zug steigen? Müssen diese Businesstermine wirklich persönlich stattfinden, oder könnten auch hier Alternativen wie Videokonferenzen genutzt werden? Sind die Menschen, die hier fliegen, wirklich so wichtig, dass sie unsere Umwelt verpesten? Können diese Menschen ihren Terminkalender vielleicht so takten, dass sie ein paar Stunden mehr einplanen, um doch den Zug zu nehmen?

Hier kommt nun die Bequemlichkeit hinzu. Nicht zu vergessen die Aussage: Time is Money. Und das Fliegen ist demnach viel zu billig und der Zug zu teuer, rechnet man die Zeit der längeren Reise hinzu.

Dieser Artikel dient nur als Denkanstoß. Den Lebenswandel des Einzelnen gilt es, näher zu betrachten und manchmal hilft es allein, sich mehr Zeit fürs Kochen und Reisen und Planen zu geben.

Ich gebe zu, ich reise gerne. Manche Ziele liegen in der Ferne und es gibt keine Alternative zum Flugzeug. Die Frage ist nur: wie oft muss ich nach Australien oder Thailand oder die USA? Just for fun geht nur mit gutem Gewissen, oder?

Nehmt euch Zeit, ihr seid es der Umwelt schuldig.

Eure Isi

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Michael Tremer
Michael Tremer
4 Jahre her

Liebe Isabel, Du schreibst mir aus dem Herzen. Ja der Mensch ist bequem und ja er scheut im Allgemeinen jegliche Mühe. Wir Menschen haben den Menschen dazu gemacht, was er nun ist. Der Drang nach Bequemlichkeit setzt dem Menschen Scheuklappen auf und unbeirrt rennt er zum Teil auch bewusst in sein verderben. Es ist schon eine Farce wenn man bedenkt, dass die Menschen in puncto Umweltschutz auf die vertrauen, die von der Maßlosigkeit der Menschen und somit auch Ausbeutung von Ressourcen und Natur profitieren. Du hast Recht, wir haben es im Grunde in der Hand. Wenn der Mensch nur 10%… Read more »

Olga
Olga
4 Jahre her

Ja, liebe Isabel,wir steuern nicht mehr unbewusst einer Katastrophe entgegen, sondern ganz bewußt! Wie der, der täglich eine Packung Zigaretten raucht und genau weiß was er sich damit antut, wie ein Junkie der seine Drogen braucht und immer kränker wird. Wir sind alle süchtig: nach Autos und Wohlstand…Autokolonnen auf der Autobahn zeigen uns jeden Tag was wir uns antun. Wir vergessen, die Umwelt ist nicht außerhalb von uns, sondern sind wir selber. Verschmutzen wir die Umwelt, sind wir selbst dreckig, atmen schmutzige Luft, trinken kontaminiertes Wasser, essen vergiftete Lebensmittel. Wir denken Geld macht alles wieder gut…oh, nein! Dabei arbeiten wir… Read more »